Heilig Abend findet heute zum zweiten Mal im Ausnahmezustand statt. Noch immer ist Pandemie und wir können Weihnachten nicht so feiern, wie wir es gewohnt sind. Und deshalb gibt es auch gleich zwei Songs am 24.Kalendertürchen der Musikkirche Live - Weihnachten fällt nicht aus!

 

Denn auch Gott kam in einem Ausnahmezustand zur Welt, damals in Bethlehem. Als „Immanuel“, was übersetzt bedeutet: „Gott mit uns“. Diesen Namen gibt Gott sich im Matthäusevangelium nicht zufällig (Mt 1,24). Das ist sein Programm! „Immanuel“ – ein „Gott mit uns“, das drückt sich aus in seinem Namen. Das drückt sich aber auch in der Art und Weise aus, wie Gott zur Welt kommt. In einem hilflosen und verletzlichen Kind. Ohne eigenes Dach über dem Kopf, in einem kalten, stinkenden Stall: "Heaven in a world so cold". Als ich vor ein paar Tagen diese Zeile von Tom Gregory im Radio hörte, musste ich an das Weihnachtsevangelium denken. In seiner wunderbaren "Stay At Home-Acoustic-Session" von "Small steps" (das ist direkt das erste Lied im folgenden Video) singt Tom Gregory: "Ich gebe nicht auf. Denn ich habe den Himmel in einer so kalten Welt gefunden." Das haben vielleicht auch die Hirten gespürt, als sie vor rund 2000 Jahren an der Krippe standen. Und das spüren Menschen auch heute. Ich glaube, dass Gott an Weihnachten zur Welt kommt, das ist kein "small step", sondern ein "big step". Gott wird Mensch und macht damit einen riesigen Schritt auf uns Menschen zu - weil er uns liebt: "Heaven in a world so cold!""

 

Und weil Gott mit uns auch durch diese schwierige Zeit geht, dürfen wir Hoffnung haben und Zuversicht. Und können antworten auf das große Geschenk der Liebe Gottes an jede und jeden von uns - indem wir diese Liebe weiterschenken.

Das traditionelle Lied „Little drummer boy“ erzählt  die Geschichte eines Kindes, das Jesus an der Krippe sein Trommelsolo schenken möchte. In der Version der Pentatonix, da hört sich dieses Trommeln an wie das Pochen eines Herzschlags. Ein Herz, das für mehr Gerechtigkeit und Frieden auf dieser Welt schlägt. Ich glaube immer dann ist Weihnachten: Wenn wir bedingungslos dem Rhythmus des Herzens folgen. Der Nächstenliebe, deren Trommelschlag die Kraft hat diese Welt zu verändern. Immer dann, wenn wir Gott suchen und ihn finden – im Gesicht unseres Nächsten.